Gransee, 50 Kilometer nördlich von Berlin, ist die verschlafenste Kleinstadt Brandenburgs. Das Leben ihrer Bewohner geht seinen sandig-märkischen Gang. Alle Hoffnung ist dahin, an der Tristesse etwas ändern zu können. Schlimmer noch, manche wollen sogar, dass alles so bleibt wie es ist.

Tut es aber nicht: Denn aus den tiefen Wäldern Brandenburgs kommt der Böse Graue Wolf (der ist garnicht böse, der heisst nur so) und kauft eine heruntergekommene Datsche mit Gartenzaun aus Stanzteilen einer pleitegegangenen Fabrik in Oranienburg und möbelt sie wieder auf. 

Nach und zieht der Wolf andere Tiere an: die streng katholische Giraffe Magdalena, die aus dem Zoo von Posen ausgebrochen ist, das Eichhörnchen, das sich ein Ikea-Kleintierhaus in die Astgabel zimmert, das radelnde Rehlein, das auf einer Betonplatte des sowjetischen Übungsplatzes siedelt und freitags abends immer in die Lesbendisco zieht. Der Esel, der als Zebra mit angemalten Streifen unter Mindestlohn im Zirkus gearbeitet hat, der stinkfaule Hase und seine merkantile Geliebte und, klar, Paul Beule, die Eule im Zweireiher, der Fachanwalt für Immobilienrecht und Tierschutz. Er hat lange um seine Kanzlei im Zentrum von Gransee gekämpft.

Paul Beule sorgt dafür, dass die Tiere einen halbwegs legalen Status erlangen. Seine menschliche Freundin Gisela aus Berlin hat eine traditionelle Buchhandlung auf Vorderfrau gebracht. Alle Autoren wollen jetzt dort lesen, sogar Harald Martenstein war schon mal da.


Als Magdalena beim heimlichen Bad im See fotografiert und in der Bildzeitung als das Ungeheuer von Gransee aufgebaut wird, ist es mit der Kleinstadtidylle vorbei. Jeder will die Tiere sehen, Hase und Häsin eröffnen genau zur richtigen Zeit ein B&B und Gransee wird zur Boomtown.

Mit dem wachsenden Einfluss der Tiere verschärfen sich die Konflikte. Manche reden schon von Überfremdung, böse Nazis versuchen sogar, den Bösen Grauen Wolf als arischen Vertreter seiner Art auf ihre Seite zu ziehen. Allerdings erfolglos.


Es wird eine Initiative für mehr Akzeptanz und Tierrechte gegründet, die eine grosse Demonstration organisiert. Damit sind die Probleme nicht vom Tisch, aber die Tiere haben sich vorläufig als gesellschaftlich ernstzunehmende Kraft etabliert.

Das Buch liegt komplett als Rohfassung vor und ist auf der Suche nach einem Verleger.

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